Fragebogen | Version 05.04.2017

Version 05.04.2017

Tipps zur Gestaltung des Fragebogens

  1. Auf Wesentliches und Relevantes fokussieren. Die Fragebogenlänge hat einen bedeutenden Einfluss auf die Abbruchquote.
  2. Befragungsdauer nicht länger als 10-15 Minuten, außer in begründeten Ausnahmefällen.
  3. Reihenfolge der Fragen beachten, da vorangehende auf nachfolgende Fragen ausstrahlen können.
  4. Anzeige eines Fortschrittsbalkens
  5. Thematische Blöcke bilden
  6. Sensible Angaben eher ans Ende, so dass erst das Interesse am Thema geweckt wird und nicht schon am Anfang Abbrüche provoziert werden.
  7. Statistische Angaben ans Ende, denn diese können auch bei gesunkener Aufmerksamkeit sicher beantwortet werden.
  8. Offene und geschlossene Fragen „mischen“. Bei Vorhandensein mehrerer offener Fragen besser offene mit geschlossenen Fragen abwechseln. Mit der Abwechslung wird das Interesse eher wach gehalten und einer Ermüdung vorgebeugt, die zu einem wahrscheinlicheren Abbruch und zu einer geringeren Informationsdichte der Antworten führt.
  9. Ansprechendes Layout und schlichte graphische Gestaltung. Weniger ist mehr.
  10. Klare Gliederung, welche der Orientierung im Fragebogen nutzt.
  11. Keine Werbung! Weder für eigene Produkte noch durch den Fragebogen-Hostinganbieter.
  12. Keine überflüssigen graphischen Elemente.
  13. Ausreichende Schriftgröße aller Textelemente, auch der Hilfetexte.
  14. Responsive Programmierung, so dass sich der Fragebogen an die Bildschirmgrößen der unterschiedlichen Ausgabemedien (Smart Phone, Tablet, Laptop, Desktop) anpasst.
  15. Lange Fragebögen anhand thematischer Gruppen auf mehrere Bildschirmseiten aufteilen. Wenn der Fragebogen zu lang für eine Bildschirmseite ist, dann diesen anhand thematisch zusammengehöriger Gruppen trennen. Eine Gruppe kann auch auf mehrere Bildschirmseiten verteilt werden. Ein Fragebogen ist für eine Bildschirmseite zu lang, wenn er mehr als das doppelte oder dreifache einer üblichen Laptop- oder Desktopauflösung in der Höhe überschreitet. Denn bei kleineren Ausgabemedien steigt die Länge/Höhe und der Umfang des Nach-unten-Scrollens stark an.
  16. Mehrere Fragen pro Bildschirmseite, da dies auch der Orientierung des Antwortenden dient. Außer in begründeten Fällen und wenn die Ausschrahlungseffekte der Fragen untereinander reduziert werden sollen. Nur eine Frage pro Bildschirmseite ist für TeilnehmerInnen zu umständlich: mehr Klicks (da pro Frage auf Weiter-Button geklickt werden muss) und längere Bearbeitungszeit gerade für langsame Internetverbindungen (da jede Seite einzeln geladen werden muss). Eine Ausnahme ist eine vorhersehbare Beantwortung des Fragebogens überwiegend durch’s Handy, beispielsweise bei sehr jungen Zielgruppen oder sehr kurzen Befragungen.
  17. Zwischenspeicherbarkeit des Fragebogens ggf. anbieten, insbesondere wenn der Fragebogen lang ist oder davon ausgegangen werden kann, dass der Fragebogen in unruhigen, störanfälligen Umgebungen oder „zwischendurch“ aufgefüllt werden wird.

Es ist möglich, dass die Tipps in Konflikt miteinander geraten. So sollte einerseits der Fragebogen nach thematischen Blöcken aufgebaut werden, andererseits sensible Angaben ans Ende des Fragenbogens rutschen. Wenn aber der ganze thematische Block, der auch sensible Angaben enthält, nicht ans Ende rutschen soll, oder es mehrere Blöcke mit sensiblen Angaben gibt, die nicht alle ans Ende passen können, dann wird aus Handwerk Kunst. Seien Sie kreativ und denken Sie aus den Augen der TeilnehmerInnen.

Stand: 5.4.2017 | Archiv
Vorschläge zur Zitierung

Variieren Sie die Bestandteile, wie Sie mögen. Falls Sie einen persönlichen Namen aufnehmen möchten, so ist dieser hier angeführt. Sie können aber anstelle diesem auch "Umfragenwerk" oder die "Evartis GmbH" als Autor oder Herausgeber wählen.

Keller, Boris (2017): Tipps zur Gestaltung des Fragebogens. In: Besser fragen. Für Ergebnisse die zählen. Bonn. 28.04.2017, www.besser-fragen.com/fragebogen

Besser fragen. Tipps zur Gestaltung des Fragebogens. Boris Keller, 2017, Bonn. 28.04.2017, www.besser-fragen.com/fragebogen

Unsere Tipps sind „work in progress“ und werden unregelmäßig aber fortlaufend angepasst und verbessert werden. Für Anregungen sind wir sehr dankbar. Kommentierungen und kritische Auseinandersetzung sind erwünscht.